Ein Artikel gegen die Beschwörungen von Natur und Schicksal in Zeiten der Krise
Myron Scholes ist einer der »Granden der Wirtschaftswissenschaften«, die »am intensivsten über Kapitalmärkte nachgedacht haben. […] Im Gegensatz zu vielen seiner Standeskollegen hat Scholes den Glauben an die freien Kapitalmärkte noch nicht verloren.« Sogar auf die bei dem aktuellen Durcheinander hochnotpeinliche Frage, »Welche Gesetze steuern das Geschehen an den Märkten?«, antwortet er ganz lässig:
Das Geschehen an den Märkten lässt sich mit dem Getümmel auf einem Spielplatz vergleichen. Manche Kinder tummeln sich zusammen im Sand, andere spielen zusammen mit dem Ball und wieder andere sind an der Rutsche oder der Schaukel. Wir sehen das Geschehen von außen und erkennen Strukturen. Ökonomen sprechen auch von Korrelationen. Doch plötzlich lösen sich die Gruppen auf, und die Kinder strömen alle in eine Richtung. Auf einmal korreliert alles miteinander. Was ist passiert? Ein Eiswagen hat gebimmelt.
Da hakt der verdutzte Interviewer nach: »An der Stelle sind wir jetzt?« Ja, so weit ist es mit den Wirtschaftswissenschaften gekommen. [Read more…]